Armaturenprüfstand und Armaturen Abnahmen

Weltweit werden in Industrieanlagen immer größere Nennweiten eingesetzt und höhere Nenndrücke gefordert - speziell in der Öl- und Gasinsdustrie. Dabei genügt es nicht mehr nur die Armaturen zu fertigen sondern auch zu prüfen. Auf unseren Armaturenprüfständen prüfen wir Armaturen, um gewährleisten zu können, dass die Armaturen nach den Richtlinien der Abnahme- und Prüfgesellschaften einwandfrei absperren oder schließen. Nahezu täglich werden in unserem Hause Armaturen durch Abnahmegesellschaften oder Prüfgesellschaften wie DNV, Lloyd´s Register EMEA, Bureau Veritas, Det Norske Veritas, den Güteprüfdienst des BwB, RINA, ABS und den TÜV abgenommen.

Bei der Verwendung von Armaturen im Bereich der Industrie und dem Schiffbau ist das Vermeiden von geringsten Leckagen von enormer Bedeutung. Da es bei Bauteilen keine absolute Dichte gibt spielt die Dichtheitsprüfung oder auch Lecktest (Lecksuche) genannt eine große Rolle, um Mensch und Umwelt vor gefährlichen und giftigen Stoffen zu schützen. Die Prüfung auf Fehler im Vorfeld bringt also einen hohen Mehrwert. Zum einen kann es die Lebensdauer des Produktes steigern und sichern, zum anderen schützt es die einwandfreie Leistung der Anlage. Die Leckage Kontrolle erfordert notwendigerweise nur ein Gerät im Gegensatz zu anderen Messtypen. Für die Dichtheitsprüfung unterscheidet man in zwei Typen. Die Prüfung wird von einem Sachbearbeiter überwacht und durchgeführt. Eine Sichtprüfung kann durch den Sachbearbeiter überprüft werden, wenn das Bauteil in Wasser unter Druck steht. Oder es kommen automatische Systeme mit Angabe von Ausschuss oder Leckage Werten zum Einsatz.  

Auf unserem Armaturenprüfstand werden sowohl Wasserdruckprüfungen als auch Luftdruckprüfungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass Armaturen die gewünschten Funktionen einwandfrei ausführen. Wasserdruckprüfungen führen wir bis zu einem Prüfdruck von 1.200 bar durch. Bei der Luftdruckprüfung können bis zu 50 bar erreicht werden. Beide Verfahren arbeiten stets in Abhängigkeit der jeweiligen Nennweiten. Auf unseren Prüfständen können wir Rohre und Armaturen mit Nennweiten von DN 6 bis DN 700 auf Herz und Nieren testen. Durch die große Bandbreite decken wir alle relevanten Größen ab. Armaturen mit großen Nennweiten werden bei uns auf unserem eigens gefertigten Prüfstand getestet. Neben größeren Armaturen werden auch Ventile, Kugelhähne, Schläuche und Behälter getestet.

Mit den Prüfständen können wir Armaturen bis zu folgenden Grenzwerten prüfen:

Maximale Nennweite: DN 700

Nennweiten Prüfungen mit Flanschen:
DN 700 PN6
DN 700 PN 10
DN 750 JIS10K

Wasserdruckprüfungen: 0-1.200 bar*

Luftdruckprüfungen: 0-50 bar*

*in Abhängigkeit der Nennweiten.

 

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Was versteht man unter Wasserdruckprüfungen?

Armaturen, Druckbehälter oder Kesselausrüstungen für den Bereich Dampfkessel oder Heißwasserkessel werden nach der Druckgeräterichtlinie (DGRL) einer Wasserdruckprüfung unterzogen. Diese Prüfung darf man nicht mit der Dichtheitsprüfung verwechseln. In der europäischen Niederschrift der Druckgeräterichtline wird eine eindeutige Regelung zur Wasserdruckprüfung geschrieben. Kurz gesagt wird bei der Prüfung mit Wasser auf folgende Werte geachtet:

  •         dem 1,25-fachen Wert der Höchstbelastung des Druckgerätes im Betrieb unter Berücksichtigung des höchstzulässigen Drucks und der höchstzulässigen Temperatur

oder

  •        dem 1,43-fachen Wert des höchstzulässigen Drucks

 

Neben den DGRL werden die technischen Regeln für Dampfkessel (TRD) ebenfalls als Teil der Prüfung berücksichtigt.   

Neu erstellte Abwasserkanäle, die auf Dichtheit geprüft werden sollen, unterziehen sich ebenfalls der Wasserdruckprüfung nach DIN EN 1610 (ehemals die zurückgezogene Norm DIN 4033).